Erstmals gab es die 3D-Drucktechnik 1983, wobei kaum vorstellbar war, welche technischen Möglichkeiten sich durch das schichtweise Aufbauen von Kunststoff ergeben. Inzwischen erschließt der 3D-Druck immer neue technischen Bereiche.
Hier wird 3D-Druck bereits genutzt
Die Vielfalt für die gedruckten Materialien nimmt stetig zu. In den letzten Jahren ist von 3D-gedruckten Nahrungsmitteln immer häufiger die Rede. Sogar der 3D-Druck von Schokolade oder Marzipan ist heute problemlos möglich. Obwohl Lebensmittel auf Protein- oder Stärkebasis zwar noch nicht gedruckt werden können, ergeben sich durch die additive Herstellung von Lebensmittel interessante Neuerungen. Ein Hauptargument hierfür ist die individuelle Produktgestaltung. So können beispielsweise Lebensmittel mit Hilfe des 3D-Drucks derartig gestaltet werden, dass auch Menschen mit Schluckbeschwerden diese gut zu sich nehmen können. Sowohl die Konsistenz, als auch der Nährwertbedarf lässt sich individuell zusammenstellen.
Im medizinischen Bereich findet die additive Fertigung ebenfalls eine immer breitere Anwendung. In der Zahnmedizin oder bei der Herstellung von Prothesen wird 3D-Druck häufiger eingesetzt, da individuelle Strukturen hergestellt werden können. Gegenstand aktueller Forschungen ist auch die Herstellung von Organen oder Knochen aus dem 3D-Drucker durch biokompatible Materialien. Hierdurch entsteht ein hoher Grad an Individualisierung für den Patienten.
In den letzten Monaten und Jahren liest man zudem immer häufiger von Häuser aus dem 3D-Drucker. Hierbei legt ein großer Portaldrucker Beton schichtweise ab auf eine Bodenplatte ab, so dass hieraus ein Gebäude entsteht. Dabei gibt es nur eine Einschränkung: Die Bodenplatte, Geschossdecke, Dach, Fenster und Türen werden nach wie vor als separate Bauelemente benötigt. Hinsichtlich der Bauzeit ergibt sich der Vorteil, dass ein Haus mit zwei Geschossen in fünf Monaten errichtet werden kann.
Eine weitere spannende Anwendung des 3D-Drucks ist beispielsweise der Einsatz in Museen und Ausstellungen. Vorhandene Modelle und Skulpturen können mit Hilfe eines 3D-Scanners eingescannt werden und vervielfältigt werden. Dies ermöglicht zudem, Kunstwerke selbst herzustellen.
In der Industrie findet die additive Fertigung immer mehr Anklang, da hierdurch ein hoher Grad an Individualisierung und damit Wettbewerbsvorteil einher geht. Automobilhersteller nutzen den 3D-Druck beispielsweise für Ersatzteile. Bisher mussten entsprechende Spritzgusswerkzeuge in einem Lager vorgehalten werden und kommen nur für eine geringe Stückzahl an Bauteilen zum Einsatz (inkl. Aufrüsten und Abrüsten der Maschine). Mit Hilfe des 3D-Drucks können Ersatzteile oder Kleinserien problemlos gefertigt werden, ohne dass hierzu Lagerflächen oder Kapital gebunden werden muss.